Eine neue Wirtschaft –
eine menschliche Wirtschaft
Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben bedeutet füreinander statt gegeneinander.
Eine neue Wirtschaft –
eine menschliche Wirtschaft
Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben bedeutet füreinander statt gegeneinander.
Brüderlichkeit im
Wirtschaftsleben
Die Fusionen und Aufkäufe der letzten Jahrzehnte haben einige wenige ganz große Konzerne hervorgebracht, die durch ihre Vormachtstellung nicht nur das Wirtschaftsleben beherrschen, sondern auch die Politik, die Gesetzgebung, die Bildung, die Forschung und Wissenschaft sowie das Gesundheitssystem.
Brüderlichkeit im
Wirtschaftsleben
Die Fusionen und Aufkäufe der letzten Jahrzehnte haben einige wenige ganz große Konzerne hervorgebracht, die durch ihre Vormachtstellung nicht nur das Wirtschaftsleben beherrschen, sondern auch die Politik, die Gesetzgebung, die Bildung, die Forschung und Wissenschaft sowie das Gesundheitssystem.

Das Problem

  • Die Wirtschaft baut stark auf Egoismen, Ausbeutung und Kapitalanhäufung, weil der Mitarbeiter nicht als Mitunernehmer anerkannt ist. Aus diesem Grunde entstanden aus der Not heraus die Gewerkschaften.
  • Durch ein ungesundes Geldwesen entstand ein krankmachender Einfluss der Finanz auf das Wirtschaftsleben.
  • Heute nimmt die Wirtschaft massiv Einfluss auf die Politik durch den Lobbyismus als Abwehrreaktion auf die Macht des Einheitsstaates.
  • Die Wirtschaft finanziert die Forschung und Wissenschaft und bestimmt dadurch nicht nur die Themen, sondern auch die Resultate.
  • Die Wirtschaft fordert von der Politik die Bildung zu bestimmen.
  • Die Wissenschaft, liefert der Bildung Informationen auf Grund wirtschaftlicher Interessen von Grosskonzernen, die damit ihre eigenen Ziele umsetzen.    

Die Lösung

  • Durch die Entflechtung von Wirtschaft- und Rechtsleben entfällt jeglicher Lobbyismus.
  • Durch Anerkennung der Mitarbeiter als Mitunternehmer mit entsprechender Erfolgsbeteiligung entfällt jegliche Ausbeutung sowie die Notwendigkeit von Gewerkschaften.
  • Durch die Entflechtung der Wirtschaft und des Geisteslebens kann die Wissenschaft frei und unabhängig wirken und gemäß der Wahrheit und den Bedürfnissen der Menschen forschen.
  • Ohne den direkten oder indirekten Einfluss von wirtschaftlichen und politischen Interessen kann eine freie kostenlose Bildung für alle Menschen unabhängig des sozialen Standes angeboten werden. Diese befreite Bildung kann sich dem gesunden Menschenbild widmen und sich nach den wahren Bedürfnissen der Menschheit orientieren.
  • Eine freie Wissenschaft kann der Bildung Wahrheit vermitteln. Ein Arzt erhält Erkenntnisse über wirksame Heilungsmethoden im Sinne des Patienten. Arzt oder Therapeut und Patient entscheiden gemeinsam über den sinnvollen und heilsamen Weg ohne wirtschaftliche Interessen im Vordergrund. 

Handlungsempfehlungen

Wir brauchen ein neues Denken, das die Menschenwürde von uns allen in das Zentrum stellt.

  • Die Wirtschaft kümmert sich um die Bedürfnisse der Menschen
  • Die Wirtschaft belässt das Rechtsleben und das Geistesleben in Autonomie.
  • Das Wirtschaftsleben gestaltet sich nach dem Leitwert der Brüderlichkeit. Das bedeutet eine Abkehr von der reinen Gewinnmaximierung sowie ein Füreinander statt ein Gegeneinander.
  • Die Wirtschaft gestaltet das Zusammenwirken von Unternehmern, Mitarbeitern, Konsumenten und Händlern ganz neu in Form von Assoziationen.
  • Das Geldsystem wird neu gestaltet und dient fortan der Menschheit und nicht der Macht.

Warum Brüderlichkeit?

Mit diesem Begriff tun wir uns schwer, weil wir ihn heute nicht mehr geschlechtsneutral nehmen. Äußerlich genommen ist er die männliche Form von „geschwisterlich“. Assoziieren wir den Begriff nicht geschlechtlich, dann können wir uns seiner anderen, qualitativen Bedeutung öffnen. „Alle Menschen werden Brüder…“ heißt es bei Schillers „Ode an die Freude“. Niemand würde Schiller unterstellen, dass er mit Menschen nur Männer meint. Er meint alle Menschen. Und damit bekommt das Menschsein an sich, ungeschlechtlich, seine Bedeutung. Er spricht den Menschen an, ungeschlechtlich.

Brüderlichkeit drückt aus, sich letztlich verwandt zu fühlen mit dem anderen Menschen, über jede Religionszugehörigkeit und Geschlechtlichkeit hinaus, einfach weil er Mensch ist.

Brüderlichkeit braucht und gebiert Toleranz.

Tugenden, die mit Brüderlichkeit assoziiert sind: Einfühlungsvermögen, Verträglichkeit, Hilfsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, kooperativ sein, Wertschätzung, Friedfertigkeit.

Im Neuen Testament, Roemer 12, 4-11, lesen wir von Paulus einen Text an seine Gemeinde. Wir führen ihn nicht an, weil hier der Begriff „brüderlich“ vorkommt, sondern weil hier Brüderlichkeit in eine Beschreibung von sozialen Fähigkeiten eingebettet ist, die das, was mit Brüderlichkeit gemeint ist, gut aufzeigen.

„Denn gleicherweise als wir in einem Leibe viele Glieder haben, aber alle Glieder nicht einerlei Geschäft haben, also sind wir viele ein Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied, und haben mancherlei Gaben nach der Gnade, die uns gegeben ist. Hat jemand Weissagung, so sei sie dem Glauben gemäß. Hat jemand ein Amt, so warte er des Amts. Lehrt jemand, so warte er der Lehre. Ermahnt jemand, so warte er des Ermahnens. Gibt jemand, so gebe er einfältig. Regiert jemand, so sei er sorgfältig. Übt jemand Barmherzigkeit, so tue er’s mit Lust.
Die Liebe sei nicht falsch. Hasset das Arge, hanget dem Guten an. Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt.“

Hier können wir in dem ersten Satz indirekt Bezüge zur Dreigliederung finden. Dann werden die verschiedenen Begabungen beschrieben. Und jeder tue sinnvoll das was er kann. Hier, bei den Begabungen, ist keinerlei Wertung zu finden. Aber man solle es gerne tun – mit Lust barmherzig sein, heißt es. Ehrliche Liebe, nicht einen Schein aufbauen, dem Guten zustreben, der Sinn ist also ein intrinsischer, er wendet sich auf das was im eigenen Inneren da ist. Dem Anderen mit Ehrerbietung begegnen, wir würden heute eher respektvoll sagen. Und nicht träge sein, sondern die Aufgaben anpacken.

Wenn wir das alles auf das Wirtschaftsleben beziehen, merken wir: die Brüderlichkeit passt hier sehr gut. Mit dieser Haltung wird sich das Wirtschaftsleben für den Menschen, in seinem, also im menschlichen Sinne entwickeln.

Erinnern wir uns: Wirtschaftsleben in der Dreigliederung bedeutet, tatsächliches nachfrageorientiertes Handeln. Die Bedürfnisse des anderen stehen zuerst im Fokus. Das gilt natürlich gegenseitig.