„Aber es ist nichts so schlimm, als wenn auf dem Gebiet nicht das Richtige geschieht, wo das Praktische, das unmittelbar zur Wirkung Berufene herausgeholt wird aus der anthroposophischen Bewegung, wie es, möchte ich sagen, auf unserem sozialen Flügel der anthroposophischen Bewegung ist. Da ist keine Zeit zum Warten. Da können wir nicht Bünde für Dreigliederung einrichten, die sich nun so organisieren, dass sie nur ein Abbild sind der alten anthroposophischen Zweige.
Da müssen wir uns bewusst sein, dass dasjenige, was wir morgen erst erarbeiten, wenn es noch so gut ist, schlechter sein kann als dasjenige, was wir schlechter heute erarbeiten.
Da kommt es darauf an, dass unmittelbar stark in der Gegenwart, im Augenblick gewirkt wird, und dass es jeden Tag zu spät werden kann. Und tatsächlich zeigen uns die Ereignisse, wie die Dinge durchaus Woche für Woche zu spät werden können. Deshalb ist diese Aktion eingeleitet worden, vor der wir jetzt stehen, und deshalb wird auf diese Aktion so viel Wert gelegt, weil es notwendig ist, dass die Dinge schnell geschehen. Denn Europa hat keine Zeit zu verlieren.“ Rudolf Steiner, 13. Februar 1921, GA 338
Angesichts der großen Weltkrise seit Januar 2020, wird offensichtlich, dass die Menschheit den Impuls für die Verwirklichung der „Sozialen Dreigliederung“ – die von uns verwendete Kurzform von „Dreigliederung des Sozialen Organismus“ – benötigt, um einen weiteren und möglichen vollständigen Untergang der sozialen Kultur der Menschheit zu verhindern. Wir haben heute eine ähnlich brennende Weltsituation wie 1919/1920.
Im Jahre 1919 begann die Bewegung für Soziale Dreigliederung und es ist nun an der Zeit, diese Bewegung zu erneuern, neu ins Leben zu rufen, neu zu gestalten und den Impuls zu bewirken, die Soziale Dreigliederung wirksam zu machen.